Suche
Close this search box.
Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacke: „Unfug“

Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacke: „Unfug“

Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker beantwortete vor Journalisten des Verbands der Auslandpresse in Wien verschiedene Fragen.

von Klaus Prömpers, Wien, 7.12.2020

Klaus Prömpers, in Düsseldorf geboren, ist ein deutscher Journalist.  Er leitete die ZDF-Studios in Brüssel, Wien und New York.

Wien. Vor rund drei Wochen kündigte der Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) in einem Interview an: Österreich wolle mit Massentests die explosionsartige Verbreitung des Coronavirus brechen, die Infektionsketten stoppen und so die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherstellen.

Am Freitag letzte Woche begannen diese Tests in Tirol, Vorarlberg und Wien. Holprig war der Start: Aufgrund der kurzfristig anberaumten Termine brach das internetbasierte Anmeldesystem vor Beginn und während des ersten Tages zusammen. Das Bundesgesundheitsministerium verantwortete diese Panne. Trotz umfassender Werbung für die Tests hatten sich in Wien bis Freitag früh 60 000 Menschen zum Test angemeldet. An Tag Eins kamen in die Testzentren Stadthalle, Marxhalle und Messehalle lediglich 24 000 Menschen, von ihnen wurden 112 positiv getestet.

Die Infizierten werden anschließend gleich weiter mit einem PCR Test überprüft, um sogenannte „falsch positive“ Tests auszuschließen. Bleibt der Test negativ muss sich die betroffene Person zehn Tage in Isolation begeben.Für Samstag wurden 19 000 Testpersonen erwartet. Wien hatte sich auf 150 000 Tests pro Tag vorbereitet, so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker vor Journalisten des Verbands der Auslandpresse in Wien.

Parallel zu den umfangreichen Überprüfungen laufen nach wie vor die PCR Tests an Menschen mit Symptomen, in Wien sind das 6 000 bis 10 000 pro Tag. Die 1,9 Mio. Einwohnerstadt mit ihrer kulturellen und sprachlichen Vielfalt hat Mühe, die Tests in allen Sprachen bei den Einwohnern bekannt zu machen. Erfahrungsberichte aus Krankenhäusern belegen in jüngster Zeit, dass die Betten dort, auch die Intensivbetten, zu einem großen Teil von Menschen mit ausländischen Wurzeln belegt sind. Das macht die Verständigung mit den Patienten für das Krankenhauspersonal nicht einfach.

Erfolgreich: Tests der KindergärtnerInnnen und LehrerInnen
Erfolgreicher waren die am Wochenende stattgefundenen Tests der KindergärtnerInnnen und LehrerInnen. Zwei Drittel alle Kräfte beteiligten sich vor der Wiederöffnung der Schulen. 0,24% waren positiv, also mindestens 300 Personen. Das ist jedoch noch nicht die komplette Zahl, Wien, Tirol und Vorarlberg fehlen, da noch keine Ergebnisse vorliegen. Zur Senkung der Infektionszahlen gehört auch ein sorgfältiges Nachverfolgen der Kontakte von Infizierten. Zurzeit bearbeiten in Wien 600 Menschen diesen Bereich, bis Ende des Jahres werden es 700 sein. Damit kann Wien 50% aller Kontakte nachverfolgen, entsprechend Personen warnen und gegebenenfalls isolieren. Wien steht mit dieser Quote an der Spitze aller neun Bundesländer.

Wiener Gesundheitsstadtrat Hacker überrascht: „Unfug“
Überrascht zeigte sich Stadtrat Hacker vom angeblichen Fall eines in Wien ansässigen Türken dem die Behandlung, von einem Wiener Krankenhaus abgewiesen (Ann. Der türkische Der türkische Botschafter Ozan Ceyhun hat es in einem Video auf Facebook verbreitet. Türkische Allgemeine berichtete) worden sein soll, trotz eines austherapierten Lymphknotenkrebs und sagte das ist „Unfug“.

Laut TRT Deutsch ( Original Bericht)„Der Krebspatient Emrah Tuna (46) ist durch ein vom türkischen Gesundheitsministerium beauftragtem Ambulanzflugzeug von Österreich in die Türkei geflogen worden – weil er dort nicht weiterbehandelt worden war.“

Auch die Zeitschrift Einspruch und viele in türkischer Sprache erscheinende Zeitungenberichteten über die Rettungsaktion aus der Stadt Wien.

Hackers Sprecher teilte auf Anfrage mit, er könne sich nicht vorstellen, dass so etwas in Wien wirklich geschehe. In der Türkei war der Fall des seit Jahren in Wien lebenden E.H. als Rettungsaktion des Botschafters der Türkei in Wien dargestellt worden. Botschafter Ozan Ceyhun hatte den Mann mit einem türkischen Rettungsflugzeug nach Ankara bringen lassen, angeblich, weil er hier nach einer Chemotherapie nicht weiter behandelt werden sollte. (yenivatan.at, Bild ©APA/Herbert Pfarrhofer)

Klaus Prömpers ist ein deutscher Journalist der in Wien lebt. Er leitete die ZDF-Studios in Wien und New York und schreibt und kommentiert für deutsche Medien aus Wien. Er hat 2013 den Medienpreis des RIAS erhalten.

Klaus Prömpers

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner