FRANKFURT. Der Verband Türkischer Journalisten in Europa (ATGB) protestiert gegen die Verhaftung seiner in Schweden lebenden Mitgliedsjournalistin Seda Sanlier in der Türkei.
„Wir verurteilen das Geschehene und fordern, dass die türkische Justiz schnellstmöglich einschreitet und die europäischen Journalisten ihre Freiheit wiedererlangen.Journalismus ist kein Verbrechen. Seda Şanlıer ist nicht allein. Wir stehen bis zum Schluss an der Seite unseres Mitglieds Seda Şanlıer“, heißt es in einer Erklärung des ATGB.
In der Presseerklärung der Vereinigung Türkischer Journalisten in Europa (ATGB) heißt es:
„Unser Mitglied, die in Schweden lebende Journalistin Seda Sanlıer, wurde bei ihrer Einreise in die Türkei am Istanbuler Flughafen Sabiha Gökçen von der Polizei festgenommen. Sanlıer war von der regierungsnahen Presse und Parteianhängern wegen ihrer kritischen Berichterstattung heftig angegriffen worden, nachdem sie im Fernsehsender Tele 1 über den in Schweden lebenden Emrullah Gülüsken berichtet hatte, der mit einem Privatflugzeug der türkischen Regierung in die Türkei gebracht worden war, und behauptet hatte, er sei in Schweden nicht behandelt worden.
Am Dienstag, dem 25. Juni, flog Şanlıer um 14.50 Uhr vom Flughafen Dortmund in Deutschland mit Flug PC1052 der Pegasus Airlines zum Flughafen Sabiha Gökçen und landete um 19.25 Uhr türkischer Zeit in Istanbul. Um 19.44 Uhr schrieb Seda Şanlıer an einen Verwandten: „Ich glaube, sie werden mich mitnehmen“, und dann teilte einer der Passagiere den Verwandten unseres Journalistenfreundes mit, dass Sanlıer verhaftet worden sei.
Die Regierung des Reichs der Angst in der Türkei, die darauf abzielt, im Ausland lebende Journalisten durch Methoden wie Verhaftung und Inhaftierung einzuschüchtern, hat schließlich unsere schwedische Kollegin Seda Sanlier ins Visier genommen.
Als Verband türkischer Journalisten in Europa verurteilen wir, was Seda Sanlier angetan wurde und fordern, dass die türkische Justiz so schnell wie möglich eingreift und unser Mitglied, die Journalistin Sanlier, ihre Freiheit wiedererlangt.
Journalismus ist kein Verbrechen. Seda Sanlier ist nicht allein. Wir stehen bis zum Schluss an der Seite unseres Mitglieds Seda Sanlier“.
( Türkische Allgemeine, Frankfurt, 26.06.2024)