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Jordanien: Muslimbruderschaft IHVAN verboten

AMMAN. Der jordanische Innenminister Mazen El-Faraya hat auf einer Pressekonferenz das Verbot der Muslimbruderschaft bekannt gegeben. Die Gruppe habe im ganzen Land illegale Aktivitäten entfaltet und die öffentliche Ordnung bedroht.

Die jordanische Regierung bezeichnete die „Muslimbruderschaft“, die unter dem Namen IHVAN bekannt ist, als Bedrohung für die Sicherheit des Landes und kündigte an, alle ihre Büros zu schließen und ihr Vermögen zu beschlagnahmen.

Kurz vor dieser Entscheidung, die auch die Islamische Aktionsfront, die größte Oppositionskraft in Jordanien, betreffen wird, nahmen jordanische Sicherheitskräfte 16 Personen fest, die der Herstellung von Kurzstreckenraketen, des Besitzes von Sprengstoff und Waffen, der Rekrutierung und der Planung von Anschlägen beschuldigt wurden. Sie sollen „nicht genehmigten Gruppen“ angehören, was als versteckte Anspielung auf die Muslimbruderschaft interpretiert wurde.

Razzia im Hauptquartier Nach dem Verbot der Muslimbruderschaft führten Sicherheitskräfte in Jordanien eine Razzia im Hauptquartier der Islamischen Aktionsfront (IAF) durch. Zahlreiche Dokumente wurden beschlagnahmt. Das Innenministerium behauptete, Mitglieder der Organisation hätten versucht, Dokumente zu vernichten und Verbindungen zur Organisation zu verschleiern.

„WIR HABEN UNSER ENGAGEMENT FÜR DIE VERFASSUNG ZUM AUSDRUCK GEBRACHT“

Wael Al-Saqqa, Generalsekretär der Islamischen Aktionsfront, der größten Oppositionspartei im jordanischen Parlament, betonte in einer Erklärung, dass sie keine strukturellen Verbindungen zur Muslimbruderschaft habe, und sagte: „Wir haben immer deutlich gemacht, dass wir uns der öffentlichen Ordnung, dem Gesetz und der Verfassung verpflichtet fühlen“.

WAS IST DIE MUSLIMISCHE BRUDERSCHAFT?

Die vor fast 100 Jahren in Ägypten gegründete Muslimbruderschaft ist eine Organisation mit Ablegern in der ganzen Welt. Obwohl ihre Führer erklären, sie strebten eine islamische Herrschaft durch Wahlen und friedliche Mittel an, betrachten viele Länder die Gruppe als Bedrohung für die nationale Sicherheit. In Jordanien wurde der Organisation im Jahr 2020 per Gerichtsbeschluss der offizielle Status entzogen, doch ihre Aktivitäten gehen in unterschiedlicher Form weiter.

Andreas Günes

Redaktion, Türkische Allgemeine

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Andreas Günes

Redaktion, Türkische Allgemeine
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